Erich Schmid ( Wien 1908 - Paris 1984)

Erich Schmid wird am 14. Oktober 1908 in Wien geboren. Zwischen 1925 und 1930 studiert er Psychologie an der Universität Wien und Psychoanalyse bei Wilhelm Reich. Anschließend besucht er die Wiener Kunstgewerbeschule sowie die Reimann Kunstschule in Berlin.

In den 1930er Jahren tritt er in regen Kontakt mit seinen Künstlerkollegen Oskar Kokoschka, Alfred Kubin und Hans Böhler und beginnt sich unter anderem an Ausstellungen in der Wiener Secession zu beteiligen. Während dieser Jahre entwickelt sich auch eine Freundschaft zu dem Literaten Hans Meier (Jean Améry), die ein Leben lang bestehen wird.

1938 emigriert Erich Schmid nach Belgien, wo er Améry wieder trifft. Zwei Jahre später verlässt er Brüssel und taucht in Paris unter, wo er gemeinsam mit Améry in ein französisches Internierungslager eingewiesen wird. 1943 flieht er aus dem Lager Rivesaltes, schließt sich 1944 der Résistance an und nimmt an der Befreiung Lyons teil. 1945 tritt er der Fremdenlegion bei und kämpft in Italien.

Ein Jahr später kehrt er nach Paris zurück und freundet sich mit der Malerin Eva Friedmann an. 1947 zieht er in die Rue Rollin im 5. Arrondissement, wo sich ab nun seine Wohnung und sein Atelier befinden. 1951 feiert Schmid seine erste Ausstellung in Frankreich und wird ab 1954 von der Familie Mendel gefördert, die mehrere Werke für das Mendel Art Museum in Kanada ankauft. 1958 lernt er seine spätere Lebensgefährtin, die amerikanische Malerin Gail Singer kennen und nimmt an Gruppenausstellungen von Malern des Lyoner Kreises teil.

Zwischen 1960 und 1975 folgen weitere Ausstellungen in Frankreich, Belgien, Schweiz, Kanada und den USA, bevor 1981 die letzte große Schau Schmids in Paris stattfindet. 1983 stirbt Schmids Lebensgefährtin Gail Singer und ein Jahr später, am 30. Dezember 1984, Erich Schmid selbst in Paris.